Federkernmatratzen

Gute Federkernmatratzen sind eine lohnende Investition

Eigentlich ist die Matratze nichts weiter als eine Bodenmatte, die dank weicher Auflageflächen den Schlaf angenehmer gestalten soll. Einfache Strohmatten und dünnen Stoffmatten waren schon im alten Ägypten bekannt. Wirklich komfortable Matratzen, wie wir sie heute kennen, gibt es aber noch nicht lange. Lange Zeit waren die Matratzen (vom arabischen matrah, Bodenkissen) der reichen Oberschicht vorbehalten.

Heute kann sich jeder seine Matratze leisten, auch die Federkernmatratze ist erschwinglich. Federkernmatratzen sind meist in fünf oder sieben Zonen aufgebaut. Jede Zone hat eine andere Elastizität, ist also unterschiedlich hart. So können Körperteile wie Hüfte oder Schultern stärker einsinken, während die schlankere Taille und der massige, aber leichte Brustkorb anders gestützt wird. Für einen erholsamen Schlaf ist es wichtig, dass der Körper komplett entspannen kann. Für eine unverkrampfte, entspannte Haltung ohne das unangenehme “sich verliegen” ist es wichtig, dass auch die skeletttragende Tiefenmuskulatur im Schlaf entspannt. Und das tut sie nur, wenn das Skelett in einer der natürlichen Haltung entsprechenden Art und Weise gestützt wird. Die Anforderungen an eine Federkernmatratze sind also recht hoch.

Fast 150 Jahre Metallfedern in Tuch genäht

Während Betten aller Art mit der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert nicht nur günstig produziert werden konnten, sondern auch von allen Bevölkerungsschichten genutzt wurden, erfand der Schmied Johannes Auping erst 1888 die erste Federkernmatratze. Zum Vergleich: Das Wasserbett gab es da schon seit 50 Jahren. Der Schmied durfte von da an das holländische Königshaus mit den sogenannten Auping-Betten ausstatten. Die Matratze bestand innen aus Eisendrähten, die gedreht und ineinander geflochten waren, die Konstruktion war in einen Eisenrahmen eingespannt.

Man unterscheidet heute zwischen drei unterschiedlichen Arten von Federkernmatratzen: Solche mit Bonnellfederkern haben innen miteinander verbundene Stahlfedern in taillierter Form, die oben geschlossen sind. Daneben gibt es die Endlosfedern, auch als continuous coil bezeichnet, und die Leichtfederkerne (LFK). Letztere bestehen aus mehreren Federn mit kleinem Durchmesser, deren Endringe nicht geschlossen sind. Der Bonnellfederkern gilt im Vergleich als weniger elastisch, härter und stärker stützend.

Verschiedene Arten von Federkernmatratzen

Bei der Taschenfederkernmatratze sind die einzelnen Federkern in je einer Tasche aus Stoff einzeln vernäht. Diese einzelnen Stofftaschen werden miteinander verklammert oder verklebt, bis sie zusammen groß genug sind, um eine Federkernmatratze zu bilden. Diese Federkernmatratzen haben eine hervorragende Punktelastizität, sind aber nur sehr eingeschränkt für verstellbare Lattenroste geeignet.

Besonders komfortabel ist die Tonnentaschenfederkernmatratze. Bei dieser Federkernmatratze haben die einzelnen Federkerne keine taillierte, sondern eine bauchige Form. Das macht sie sehr viel flexibler als die Bonnellfederkerne.

Eine Besonderheit sind kombinierte Matratzen, die die Vorteile einer Federkernmatratze mit den Vorzügen von Schaumstoffmatratzen vereinen. Diese Matratzen bestehen aus verschiedenen Zonen, die abwechselnd aus Kaltschaum und Taschenfederkernen gestaltet sind.

Vorteile einer Federkernmatratze

Obwohl die Federkernmatratze nicht für verstellbare Lattenroste geeignet ist und bei schlechter Verarbeitung auch einige andere Nachteile hat, überwiegen doch die Vorteile. Federkernmatratzen gelten als optimal für die Gesundheit des Bewegungsapparates, weil sie das Skelett aufgrund ihrer Einteilung in fünf oder sieben Zonen sehr gut stützen. Sie haben ein gutes Raumklima, Feuchtigkeit kann gut trocknen und staut sich nicht. Allerdings bleiben die Matratzen eher kalt. Außerdem gelten die Matratzen als robust und hatten viele Jahre ihre Form.